Graf Joseph Anton von Seeau (* 10. September 1713 in Linz; † 25. März 1799 in München) war Hofmusikintendant unter den bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph und Karl Theodor.

Herkunft

Die Familie Seeau kommt aus dem Salzkammergut und wurde 1582 nobilitiert. Sein Vater war Anton Nicolaus Franz Xaver von Seeau (1672–1743), Herr auf Ebenzweier, Thalheim, Hilprechting, Puchberg, Reuth und Roith; seine Mutter war dessen Ehefrau Maria Eusebia Susanna von Kragenegg (1683–1729).

Leben und Wirken

Innenpolitisch und im österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) eine schillernde Figur, wurde er im Frühjahr 1753 als Nachfolger von Joseph Ferdinand Maria von Salern zum Intendanten der Hofmusik und Spektakeln ernannt. Als Entrepreneur arbeitete er auf eigenen Gewinn und Verlust, vom Kurfürsten finanziell und personell großzügig unterstützt. Damit trug er wesentlich zur Verselbständigung des Theaterwesens bei, indem es von der Person des Souveräns losgelöst wurde.

1774 beauftragte er Wolfgang Amadeus Mozart, die Oper La finta giardiniera zu vertonen. 1776 wurde er Mitglied des Illuminatenordens sowie 1781 des Freimaurerbundes in der Münchener Loge „Theodor zum guten Rat“. 1777 engagierte er den damals erst 26-jährigen Emanuel Schikaneder für die Rolle des Hamlet und als Leiter einer eigenen Theatertruppe. 1797 lehnte er den Schauspieler Ferdinand Johann Baptist Eßlair mit der Begründung ab, in der Theatergarderobe seien für den „langen Schlingel“ keine passenden Kostüme vorhanden.

Er heiratete im Jahr 1740 die Gräfin Maria Anna von Gatterburg (1678–1734), eine Tochter des Reichsgrafen Constantin Joseph von Gatterburg. Das Paar hatte nur einen Sohn der früh verstarb.

Um sein Palais in der Prannerstraße in München entstand später das Gebäude der Bayerischen Ständeversammlung.

Ehrungen

  • 1764 Großkreuz des St. Michaelisordens
  • 1777 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Literatur

  • Eckehart Nölle: Die Wittelsbacher und das Theater. In: Hans E. Valentin, Eckehart Nölle, Horst Stierhof: Die Wittelsbacher und ihre Künstler in acht Jahrhunderten. Süddeutscher Verlag, München 1980, ISBN 3-7991-6085-X.
  • Felix Joseph von Lipowsky: Leben und Thaten des Maximilian Joseph III. in Ober- und Nieder-Bayern, auch der Oberpfalz Herzogs, Pfalzgrafen bei Rhein, des heiligen römischen Reiches Erztruchseß und Churfürstens, Landgrafens zu Leuchtenberg, Bd. 3. Verlag Giel, München 1833.
  • Stephan Hörner: Seeau zu Mühlleuthen, Joseph Anton Johannes Adam Dismas Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 129 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise


Kaiser Franz Joseph I. von Österreich Adelsdiplom für Oberst Anton

Seeau, Joseph Anton Graf von, 10.7.1713 25.3.1799, German theatre

Franz Joseph ein Virtuose des „Divide et impera“

Joseph benedikt anton michael adam war Fotos und Bildmaterial in

Feuchtmayer, Joseph Anton (Umkreis/Nachfolge) Linz 1696 1770 Salem