Steinbrücken ist der südlichste Ortsteil der Stadt Nordhausen in Thüringen. Im Ortsteil leben etwa 200 Menschen.

Lage

Steinbrücken liegt südlich der Stadt Nordhausen und der Bundesautobahn 38, nahe der Bundesstraße 4 mit Verbindung zur Anschlussstelle Nordhausen zur Autobahn. Die Gemarkung liegt am Bach Riedgraben in der Helmeniederung, mit Übergang in den Höhenzug Windleite.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Steinbrücken erfolgte am 7. Juli 1128. Der Ortsname verweist auf eine Steinbrücke an einem Handelsweg der einstigen Reichsstadt Nordhausen, in Richtung der südlichen Nachbarstädte Mühlhausen, Gotha und Eisenach. Westlich des Kesselberges befand sich eine Warte, die zu einer mittelalterlichen Landwehr gehörte. Diese umgab und sicherte Gebiete im Osten der Grafschaft Honstein. Im 19. Jahrhundert waren noch Ruinenreste des Turmes vorhanden.

Im Talgrund der Helme wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Kies und Sand für die regionale Bauindustrie gefördert. Zurück blieben mehrere Baggerseen.

Ortsbürgermeister

Seit 2004 ist der parteilose Andreas Kruse Ortsteilbürgermeister von Steinbrücken. Er wurde zuletzt bei der Kommunalwahl 2024 mit 92,6 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

Kirche

Die Dorfkirche Steinbrücken wurde zwischen 1720 und 1745 errichtet, nachdem der Vorgängerbau von einem Feuer zerstört worden war.

Steinbrücken Festival

Das Steinbrücken Open Air gab es offiziell nicht. Es wurde als ein solches niemals angemeldet oder beworben. Als Privatparty durch den Einheimischen Uwe Hager angemeldet, entwickelte es sich binnen kürzester Zeit zur festen Größe in der Blues- und Alternative-Szene der DDR. Bands wie Freygang, Engerling und Monokel spielten hier genauso wie Die Firma und Feeling B, aber auch westdeutsche Gruppen wie Normahl, Rausch und Abwärts traten auf. Darüber hinaus gab die damals noch unbekannte Gruppe Rammstein am 1. Mai 1994 in Steinbrücken eines ihrer frühen Konzerte.

Hager begann Mitte der 1980er-Jahre die Partys zu organisieren. Als häufiger Konzertgänger hatte er viele Bekannte und begann Bands zu diesen Feiern einzuladen. Hierzu schrieb die Frankfurter Rundschau:

Auch der Autor Gunnar Leue beschrieb diese Anfänge für die Berliner Zeitung:

Hager selbst schilderte in einem Interviewband:

Musiker der DDR-Combo Feeling B – mehrere der damaligen Mitglieder gehören heute der Band Rammstein an – erinnern sich gut an das Festival, bei dem sie ab 1987 regelmäßig auftraten. So berichtet Christian „Flake“ Lorenz in einem Interviewband.

Uwe Hager erinnert sich folgendermaßen an den ersten Gig von Feeling B:

Hager zufolge war das Festival einerseits vom ungehemmten Alkoholkonsum der Besucher geprägt, andererseits durch wolkenbruchähnliche Regenfälle, die das Gelände regelmäßig verschlammten. Ähnlich erinnert sich auch Paul Landers, seinerzeit Gitarrist bei Feeling B, heute bei Rammstein:

Wie viele Bands kam auch Feeling B regelmäßig wieder, hatte bald sogar einen festen Spieltermin am Pfingstsonnabend. Als die Band sich auflöste, gab sie in Steinbrücken ihr offizielles Abschiedskonzert. Im Anschluss stellten die Feeling-B-Mitglieder Landers, Christoph Schneider und Lorenz hier ihre neue Band Rammstein vor. Zudem arbeiteten die sechs Musiker von Rammstein 1994 als Einlass-Ordner.

Das Steinbrücken Festival findet in dieser Form heute nicht mehr statt. Allerdings nahm die Band Freygang am 30. April eines jeden Jahres bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2019 am sogenannten Maisprung in Steinbrücken teil.

Weblinks

  • Ortsportrait Steinbrücken auf der Website der Stadt Nordhausen

Einzelnachweise


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